Mit dem Begriff Cloud kommen heutzutage sowohl Privatleute als auch Unternehmer regelmäßig in Berührung. Doch was ist eine Cloud überhaupt? Und was bedeutet in diesem Zusammenhang Cloud Computing?
In diesem Artikel stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Begrifflichkeiten verständlich dar.
Die Geschichte der Cloud
Die Entstehung der Cloud
Faktisch ist das Konzept der Cloud gar nicht so neu, wie die meisten annehmen. Seit jeher galt die Wolke (engl. Cloud) in der Informationstechnik als Sinnbild für ein Netz von Rechnern, die die Leistung untereinander verteilen. Der Begriff Cloud hat sich im informationstechnischen Sprachgebrauch als Kurzform des Cloud Computing etabliert und steht als Überbegriff für das Zusammenspiel von mehreren Servern.
Schon in den 50er Jahren gab es diesbezüglich erste Ideen. Jedoch fehlten zu diesem Zeitpunkt noch die technischen Voraussetzungen zur Umsetzung des Cloud-Computing. Ende der 90er war die Technik schlussendlich soweit, sodass Software-as-a-Service (SaaS) nun möglich war. Hierbei betreibt ein IT-Dienstleister eine Software, die der betreffende Nutzer ohne vorherige Installation auf dem eigenen PC mittels eines Webbrowsers nutzen kann. Dies hatte den Vorteil, dass der Nutzer sich nicht mehr um Lizenzen oder Updates der Software kümmern musste.
Wer hat den heutigen Cloud-Speicher erfunden?
Das Cloud Computing, das wir heute kennen, etablierten Internetgiganten wie Amazon, Google und Yahoo. Diese mussten Mitte der 2000er Jahre ihre IT-Systeme aufgrund immens steigender Nutzerzahlen stetig vergrößern. Dabei konnten die Kapazitäten für Spitzenauslastungen jedoch nicht mehr kostengünstig bereitgestellt werden. Das Weihnachtsgeschäft erforderte beispielsweise für Amazon – im Gegensatz zum normalen Tagesgeschäft – das Zehnfache an IT- Kapazität. Aufgrund dessen wandelte Amazon seine elektronischen Dienste und seine serviceorientierte Architektur in ein Produkt um und verkaufte dies als Cloud Computing. So konnten die benötigten Serverkapazitäten zu Zeiten der Spitzenauslastung aus der eigenen Cloud verwendet werden.
Es ist also nicht überraschend, dass Amazon heute weltweit der größte Anbieter des Cloud Computing ist. Ähnlich war der Werdegang bei Yahoo und Google.
Die Cloud-Technologie heute
Erst mit zunehmender Internetgeschwindigkeit und dem Beginn der Smartphone-Ära wurde die Cloud ein gängiges Wort und gewann selbst im Alltag zunehmend an Relevanz.
So hatten die meisten Menschen vor wenigen Jahren noch zu Hause einen Computer unter ihrem Schreibtisch stehen und dabei blieb es auch. Wollte man eine einfache E-Mail lesen oder beantworten oder etwas im Internet nachschlagen, war man gezwungen, an seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Mittlerweile können wir uns an allen nur denkbaren Orten mit den unterschiedlichsten Geräten vernetzen. All unsere Geräte sind miteinander verbunden, begleiten uns durch unser tägliches Leben und bieten uns eine immense Flexibilität.
Über alledem – genauer gesagt dazwischen – agiert die Cloud. Sie sorgt sowohl für Entlastung als auch für Verfügbarkeit.
So dient das Cloud-Netzwerk beispielsweise dem Smartphone oder dem Laptop als Entlastung, indem es ihnen Arbeit abnimmt und währenddessen ständig bereitsteht und nie ausgeschaltet wird. Falls der Laptop also mal streiken oder das eigene Smartphone mal verloren gehen sollte, sind Dateien oder Dokumente somit immer sicher aufbewahrt. Zudem ermöglicht die Cloud mehr Speicherplatz auf den betreffenden Geräten. Dies ist insbesondere bei großen Datenmengen hilfreich.
Cloud bedeutet also grob gesagt, einmal etwas hochzuladen und dies im Anschluss auf allen verbundenen Geräten abrufen zu können.
Wie funktioniert eine Cloud?
Etwas in die Cloud zu laden, bedeutet in der Regel, Daten auf einem entfernten Server zu speichern.
Daten werden dabei von einem Gerät über das Internet auf den Server eines Cloud-Anbieters hochgeladen. Danach können die Dateien im Anschluss entweder mit diesem oder anderen Geräten wieder abgerufen werden.
Die Server übernehmen hierbei Aufgaben, wie etwa die Datenspeicherung oder komplizierte Programmabläufe. Währenddessen bekommt der Cloud-Nutzer jedoch nicht mit, wie viele Server eigentlich hinter der Cloud stecken.
Selbst wenn ein Server ausfallen sollte, hätte dies keine Auswirkungen auf das gesamte System. Da der Nutzer selbst keinen Überblick für die Gesamtheit der einzelnen Einheiten haben muss – diese also wolkig/unklar für den Nutzer sind – wird diese Unabhängigkeit der einzelnen Server daher als Cloud bezeichnet. Die Cloud stellt somit das große Ganze dieser Recheneinheiten dar.
Welche Cloud-Arten gibt es?
Klicken Sie hier, um mehr über die unterschiedlichen Cloud-Arten zu erfahren.
Was bedeutet Cloud Computing?
Das US-American institute NIST hat den Begriff Cloud Computing wie folgt definiert: .
„Cloud Computing ist ein Modell, das es erlaubt bei Bedarf, jederzeit und überall bequem über ein Netz auf einen geteilten Pool von konfigurierbaren Rechnerressourcen (z. B. Netze, Server, Speichersysteme, Anwendungen und Dienste) zuzugreifen, die schnell und mit minimalem Managementaufwand oder geringer Serviceprovider-Interaktion zur Verfügung gestellt werden können.“
Dabei charakterisieren gemäß der NIST-Definition folgende fünf Eigenschaften einen Cloud Service:
1. Nutzung auf Abruf (On demand Self Service): Der Nutzer kann jederzeit auf Cloud-Kapazitäten zugreifen, ohne Interaktion mit dem Service Provider.
2. Zugriff mit bekannten Technologien (Broad Network Access): Die Nutzer können über ihre Internetverbindung auf die Cloud zugreifen. Eigene Geräte wie beispielsweise der eigene Computer, aber auch Smartphones und Tablets können für den Zugriff auf die Cloud verwendet werden, ohne dabei an einen bestimmten Client gebunden zu sein.
3. Zusammenlegung von Ressourcen (Resource Pooling): Die Serverkapazitäten werden gebündelt und liegen in einem Pool vor, aus dem sich viele Anwender bedienen können. Dabei wissen die Anwender nicht, wo sich die Ressourcen befinden, können aber vertraglich den Speicherort (z.B. Region, Land oder Rechenzentrum) festlegen.
4. Ressourcenanpassung (Rapid Elasticity): Die Ressourcen, die dem einzelnen Anwender zur Verfügung stehen, können – in manchen Fällen sogar automatisch – schnell und flexibel angepasst werden. So entsteht für den Anwender der Eindruck eines unendlich erweiterbaren Speicherplatzes.
5. Überwachung des Dienstes (Measured Services): Innerhalb der Cloud kann die Ressourcennutzung der einzelnen Server automatisch gemessen, überwacht und optimiert werden, sodass diese stets optimal den Cloud-Anwendern zur Verfügung gestellt werden kann.
Warum Cloud Computing?
Cloud Computing bietet viele Vorteile. Dazu zählen höhere Flexibilität, Effizienz, Produktivität und Skalierbarkeit sowie geringere Kosten. Aus diesem Grund nutzen inzwischen 80% der Dax 30 Konzerne Cloud-Dienste.
Was ist eine Cloud?
Cloud Computing ist ein Modell, mit dem Sie jederzeit und überall mit minimalem Verwaltungsaufwand schnell und einfach auf einen gemeinsam genutzten Pool konfigurierbarer Computerressourcen (wie Netzwerke, Server, Speichersysteme, Anwendungen und Dienste) zugreifen können.