Cloud-Computing wird immer beliebter. Bevor Sie allerdings die vielen Vorteile der Cloud nutzen können, müssen Sie sich zunächst für eines der verschiedenen Service-Modelle entscheiden. IaaS, PaaS, SaaS oder eben DaaS. Besonders DaaS hat sich in den letzten Jahren zu einem der effektivsten Modelle für Cloud-Computing entwickelt. In diesem Artikel erklären wir, wie auch Ihr
Unternehmen davon profitieren kann.
DaaS für den Arbeitsplatz der Zukunft
DaaS ist eine Abkürzung und steht für Desktop as a Service. Der ausgeschriebene Name macht bereits deutlich, worauf der Fokus dieses Cloud-Services liegt. Hierbei geht es darum, dass ein externer Anbieter die Methoden der Desktop-Virtualisierung und des Cloud-Computings verwendet, um Ihren Desktop jeder Zeit und überall bereitstellen zu können.
Anstatt dass die Desktop-Services in Ihrem Unternehmen also von den individuellen Rechnern angeboten werden, gibt es nur einen einzigen physischen Rechner, auf dem alle Anwendungen laufen. Dieser Rechner kann den Desktop dann auf jedem Endgerät virtuell darstellen, das über eine ausreichende Rechenleistung verfügt: Nur die Internetverbindung muss dafür stark genug sein.
Dadurch, dass die tatsächlichen Rechendienste alle an einem Ort gebündelt werden, entstehen für den Nutzer eine Vielzahl von Vorteilen. So können zum Beispiel Updates oder Sicherheitskontrollen von einer zentralen Stelle ausgeführt werden und müssen nicht auf jedem Gerät einzeln durchgeführt werden. Aber auch das Speichern und der Back-Up von Daten, der allgemeine
Verwaltungsaufwand und noch viele weitere Funktionen können dadurch effektiver und günstiger gestaltet werden.
So funktioniert DaaS: Die Desktop-Virtualisierung
Desktop-Virtualisierung, Client-Virtualisierung oder Virtuelle Desktop Infrastruktur (VDI) sind alles Begriffe für den gleichen technischen Prozess, der die Grundlage eines jeden DaaS Produkts darstellt. Bei der Virtualisierung werden physische Rechenmaschinen genutzt, um damit mehrere
verschiedene virtuelle Maschinen zu erstellen, die traditionell an eine einzelne Rechenmaschine gebunden waren.
Das mag sich kompliziert anhören, ist eigentlich aber ganz simpel: Bisher haben Sie mit Ihrem persönlichen Apple oder Microsoft Computer Ihren Desktop genutzt – alle Dienste die Sie auf dem Desktop verwendet haben, wurden von Ihrem Computer bereitgestellt. Bei der Desktop-Virtualisierung gibt es nur eine zentrale physische Maschine, die alle Leistungen bereitstellt und diese Leistungen dann auf jedem beliebigen Desktop virtualisieren kann.
Wo liegt der Unterschied?
Allerdings muss es sich nicht bei jeder Desktop-Virtualisierung auch um ein DaaS Produkt handeln. Schließlich kann eine solche Virtualisierung auch von internen Unternehmensservern gehostet werden. DaaS zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass auch die gesamte benötigte Infrastruktur von einem externen Cloud-Provider bereitgestellt wird. Das bedeutet, dass man als Kunde nur den virtuellen Desktop nutzt, alle benötigten Software und Hardware Dienste dafür aber vom Hersteller bereitgestellt werden.
Dadurch ergeben sich für den Nutzer weitere Vorteile im Vergleich zu einer herkömmlichen Desktop-Virtualisierung. Der wichtigste davon ist sicherlich die Kostenkontrolle. Denn wenn die benötigte Infrastruktur für Desktopdienste ausgelagert wird, dann können Server-, Immobilien- und
Energiekosten deutlich gesenkt werden. Darüber hinaus können so auch Personalkosten gespart werden, da für die DaaS Anwendungen kein Fachwissen nötig ist.
Darüber hinaus wird das eigene Desktop-Netzwerk so überaus skalierbar. Auch kurzfristig können so Desktops hinzugefügt oder entfernt werden – auch in größeren Ausmaßen. Aber nicht nur die Anzahl der Betriebssysteme, sondern auch die tatsächlich genutzte Bandbreite und Rechenleistung bleibt skalierbar und so kosteneffektiv – Sie bezahlen nur, was Sie auch tatsächlich nutzen.
Hier ist DaaS bereits im Einsatz
Vor allem in den letzten beiden Jahren hat DaaS noch einmal deutlich an Wichtigkeit gewonnen. Schließlich kann so das Home-Office mit minimalem Aufwand umgesetzt werden: Jeder Mitarbeiter kann auch von zu Hause auf den virtuellen Desktop des Unternehmens zugreifen, ohne dass dafür interne Programme auf externen Geräten gespeichert werden müssen.
So können massive Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Nutzung von privaten Geräten für Unternehmenszwecke ausgeräumt werden. Darüber hinaus greifen viele Unternehmen auf DaaS zu, die keinen Bedarf bzw. kein Budget für eine eigene IT-Abteilung haben und daher nach einer möglichst unkomplizierten und benutzerfreundlichen Cloud-Computing Lösung suchen.
Welche Servicemodelle gibt es noch?
Neben DaaS gibt es noch drei weitere Cloud-Modelle: IaaS, PaaS und SaaS. Welche Lösung im Endeffekt für Ihr Unternehmen die richtige ist, hängt ganz von Ihren Wünschen und Ansprüchen ab. Im Folgenden erklären wir genauer, was es mit den verschiedenen Begriffen auf sich hat.
IaaS
IaaS steht für Infrastruktur-as-a-Service. Dabei wird dem Nutzer von einem Dirttanbieter tatsächlich nur die benötigte Infrastruktur für das Cloud-Computing zur Verfügung gestellt. Die Steuerung der Server, Netzwerke, Betriebssysteme und Datenspeicher bleibt also in der Hand des Unternehmens, ohne dass die Server dafür physisch verwaltet werden müssten.
PaaS
Paas, kurz für Plattform-as-a-Service stellt dem Nutzer eine Online-Plattform zur Verfügung, mit der Nutzer anschließend eigene Anwendungen entwickeln und ausführen können. Im Gegensatz zu IaaS muss man sich dabei allerdings nicht selber um Bereitstellung, Speicherung und Verwaltung der Daten kümmern.
SaaS
SaaS oder Software-as-a-Service ist das am häufigsten genutzte Cloud-Modell. Dabei handelt es sich um eine Software, die von einem Cloud Anbieter über das Internet bereitgestellt und vom Nutzer auf den eigenen Geräten ausgeführt wird, ohne dass man sich um Entwicklung, Ausführung oder die Infrastruktur der Anwendungen kümmern muss.