Für immer mehr Unternehmen wird Cloud zur absoluten Lösung für verschiedenste betriebliche Herausforderungen. On-Premise kann man dabei als Gegensatz zum Cloud Computing bezeichnen. Was genau sich hinter dem Begriff versteckt und ob On-Premise überhaupt noch angemessen oder bereits veraltet ist, verraten wir im folgenden Artikel.
Das ist On-Premise
Hinter dem Begriff On-Premise bzw. On-Premise-Software verbirgt sich das Nutzungsmodell für Software, das jahrzehntelang der Standard für alle Endnutzer war: Dabei kauft man eine Software, bzw. die Lizenz für eine Software und lädt diese dann auf die eigenen Server herunter. Die Software
läuft also im eigenen Haus (On-Premise) und nicht bei einem externen Hardwareanbieter.
Wie bereits erwähnt, war das die am weitesten verbreitete Lösung für Software über Jahrzehnte, sowohl für private als auch geschäftlich Endnutzer. Seit ca. 2010 wird On-Premise Software allerdings immer mehr durch das Cloud Computing ersetzt. Dabei muss man jedoch einschränkend hinzufügen, dass ein Cloud-Modell unter bestimmten Umständen der On-Premise Software
gleichzusetzen ist: Die Private Cloud.
Denn wenn die Private Cloud auch intern gehostet wird, dann werden ja wieder sowohl Software als auch Hardware Lösungen On-Premise ausgeführt. Allerdings ist die Private Cloud der On-Premise Lösung insofern überlegen, als dass dabei die Hardware auch von einem Host auf privaten Geräten
ausgeführt wird. Was das genau bedeutet und welche Lösung für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist, verraten wir in den nächsten Abschnitten.
Vor und Nachteile von On-Premise
Einer der wichtigsten Vorteile von On-Premise Lösungen ist der, dass man als Nutzer dabei die volle Kontrolle über Software und Hardware Lösungen behält. Das ist vor allem für Bereiche mit besonders sensiblen Datensätzen, also zum Beispiel Finanz- oder Sicherheitsunternehmen, besonders wichtig, da so ein maximaler Schutz der Daten sichergestellt werden kann.
Für deutsche Unternehmen ist dieser Aspekt noch einmal wichtiger: Die besonders strengen deutschen und europäischen Datenschutzbestimmungen sorgen dafür, dass man als deutsche Firmen oft zusätzliche Maßnahmen für Datenschutz und Compliance ergreifen muss, um den
geltenden Gesetzen gerecht zu werden. Das ist deutlich einfacher, wenn man die uneingeschränkte
Kontrolle über die eigenen Daten hat.
Ein weiterer Vorteil des On-Premise Modell ist es, dass man damit die Software-Anwendungen und IT-Infrastrukturen genau auf die eigenen Anforderungen und Bedürfnisse zuschneiden kann. Das gilt nicht nur für den Schutz der Daten, sondern auch für den Umfang bzw. die Leistungsfähigkeit der
Server oder besondere Features der Softwaremodelle. Mit On-Premise können Sie sich Ihre IT einfach selbst zusammenstellen.
Allerdings hat das On-Premise Modell auch viele Nachteile. Das gilt vor allem für die Skalierbarkeit und den Kostenaufwand einer solchen Lösung. Auch, wenn es um Updates oder die Erweiterung der eigenen Services geht, ist On-Premise anderen Modellen unterlegen. Diese Nachteile werden
besonders deutlich, wenn man On-Premises Lösungen mit Cloud Computing vergleicht.
Für einen besseren Überblick haben wir hier noch einmal die wichtigsten Vor- und Nachteile zusammengefasst.
Vorteile:
- Volle Kontrolle über alle Daten und Prozesse
- Infrastruktur und Software können genau auf die eigenen Anforderungen zugeschnitten werden
Nachteile:
- Nicht flexibel
- Updates müssen selbst durchgeführt werden
- Teuer auf Grund eigener Infrastruktur
- IT-Fachkräfte für den Betrieb nötig
- Häufig nicht mit externen Lösungen kombinierbar
- Sehr aufwendig in der Wartung
On-Premise vs. Cloud
Wie bereits erwähnt wird On-Premise in den letzten Jahren immer mehr von der Cloud verdrängt. Und das hat seinen Grund. Denn wie bereits erwähnt, bedeutet On-Premise, dass die gesamte Infrastruktur intern betrieben wird und jede externe Software auch ausschließlich auf der internen Hardware ausgeführt wird.
Das bedeutet logischerweise, dass das Unternehmen alleine für den Aufbau und die Instandhaltung der Infrastruktur verantwortlich ist. Das wiederum bedeutet, dass das Unternehmen die Kosten für Server, Immobilien, IT-Fachleute und Energie selber tragen muss. Vor allem für kleine und mittlere
Unternehmen ist eine solche Lösung oft unrealistisch, wenn man von allen Vorteilen moderner Softwareanwendungen profitieren will.
Darüber hinaus müssen alle Updates an der eigenen Software selber durchgeführt werden, was vor allem bei umfassenden Anwendungen ein unglaublicher Aufwand ist. Falls die Software irgendwann veraltet ist und nicht mehr vom Anbieter angeboten wird, muss das eigene System von Grund auf neu aufgebaut werden.
Und genau hier kommt Cloud-Computing ins Spiel. Denn wenn man sich als Unternehmen z.B. für eine Public Cloud entscheidet, dann übernimmt der Anbieter die gesamte Verantwortung für all die oben beschriebenen Probleme. So wird zum Beispiel die komplette Hardware vom Anbieter bereitgestellt, wodurch ein Unternehmen unglaublich viele Kosten einsparen kann.
Gleichzeitig werden Updates automatisch durchgeführt und der Anbieter stellt sicher, dass man als Kunde immer das neueste Produkt erhält. Allerdings sollte man dabei beachten, dass die größten Cloud-Anbieter alle aus den USA stammen und daher die meisten deutschen Datenschutzbestimmungen nicht erfüllen.
Hybrid Cloud als beste Lösung
Wenn Sie für Unternehmen weder auf die Vorteile einer On-Premise Anwendung noch auf die Vorteile einer Cloud verzichten wollen, dann ist die Hybrid-Cloud sicherlich die beste Lösung für Sie. Diese Mischform verbindet On-Premise Lösungen mit der Cloud eines Drittanbieters und ermöglicht
so Kostenkontrolle und hohe Flexibilität bei gleichzeitig absoluter Verfügung über sensible Daten.